Denken und Macht des Designers

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Das der Designer ein Denkender ist, der sich zugleich in einer Machtausübung befindet, dieses hat der Designprofessor Horst Rittel treffend formuliert.

 „Was der Designer weiß, glaubt, fürchtet , wünscht, geht in seine Denkweise bei jedem Schritt des Prozesses ein und beeinflusst seinen Gebrauch der epistemischen
[Anm.: erkenntnistheoretischen] Freiheit. Er wird sich – natürlich – den Standpunkten verschreiben, die zu seinem Glauben, seinen Überzeugungen, Vorlieben und Wertvorstellungen passen, wenn er nicht von jemand anderem – oder aus eigener Einsicht – überredet oder überzeugt wird. Design ist mit Macht  verbunden. Designer planen, Ressourcen zu binden, und beeinflussen dadurch das Leben anderer. Designer sind aktiv in der Anwendung von Macht. Daher ist Design bewusst oder unbewusst politisch.“

Hier aus ergehen sich für das Design unmittelbar zwei Forderungen, die in Ausbildung und Praxis ihre Berücksichtigung finden sollten:

  1. Das Reflektieren der eigenen Denkweise ist zu erlernen und stets anzuwenden. Voraussetzung hierfür ist ein offener Überblick für die wichtigsten Denkweisen unserer Zeit. Sowie die Bereitschaft sich nicht einem bestimmten Paradigma unterzuordnen.
  2. Die aktive Anwendung von Macht gilt es sich bewusst zu machen. Einflussgrößen und Strukturen müssen verstanden werden, Konsequenzen absehbar. Gerade auch dann, wenn Design unsichtbar ist, aber die Wirkungen im Alltag nur allzu wahrnehmbar sind.

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By David Gilbert

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