Zehn Empfehlungen für das Age of Less

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„Die fetten Jahre liegen hinter uns. Keine sieben Jahre wie in der Bibel, sondern sechs fette Jahrzehnte. Wir haben uns in der falschen Sicherheit gewiegt, dass alles immer so weitergeht. Doch es wird kein Weiter-so geben, sondern nur ein Anders-weiter.“ (David Bosshart)

Die letzten Tage des Jahres sind üblicherweise der Zeitpunkt mal mit etwas Abstand über das was war und das was kommen wird zu reflektieren. Für die diesjährige Schau in die Zukunft liefert David Bosshart, Leiter des renommierten Gottlieb-Duttweiler-Instituts, zehn Handlungsempfehlungen, die vor allem in einem Zeitalter in dem man vielleicht auch mal wieder mit weniger auskommen muss helfen. Die Handlungsempfehlungen sind seinem neuen Buch „The Age Of Less“ entnommen.

1. „Every litte helps“ – es geht um Ihr Verhalten
Erwarten Sie zuerst mehr von sich selbst, nicht von den „anderen“. Der Wandel beginnt mit Ihnen und Ihrem Verhalten.

2. „Nudge“ mal wieder – schubsen Sie freundlich und sanft in die richtige Richtung
Erzwingen Sie nichts. Aber „schubsen“ Sie freundlich und sanft – und bestimmt – die Dinge und die Menschen um Sie herum in die richtige Richtung.

3. Seid netz zueinander – und bildet damit soziales Kapital
Je besser die Menschen auf allen Ebenen informiert sind, desto handlungsfähiger und krisenresistenter werden sie.

4. Think global, act regional, live local – Gehdistanz schlägt Fahrdistanz
Denn selbst wenn wir uns dank der neuen Informations-Tools global sehr einfach informieren und austauschen, so muss der Bezug des Handelns immer auf eine Region zurückgebunden werden.

5. Konsumieren ist Macht – gehen Sie bewusst mit ihr um
Wenn wir etwas wirklich wollen, werden wir es auch bekommen. Aber wir sind mit unseren Kaufakten auch dafür verantwortlich, dass es in den Regalen gelistet bleibt.

6. Essen Sie weniger, aber dafür besser – und bitte nicht mehr so effizient
Was Qualität, Geschmack oder Genuss ist, kann nie wissenschaftlich oder ökonomisch festgelegt werden. Es hat vielmehr mit langjährigem Wissen, Erfahrung, Urteilskraft, mithin Kenntnissen von Zusammenhängen zu tun, die aus der Intimität mit lebendigen Produkten hervorgehen.

7. Essen Sie nie allein – lieber gastlich als „cocooned“
Die Wurzel des Sozialen liegt im gemeinsamen Mahl.

8. Hören Sie auf den Common Sense – Faustregeln sind Überlebensweisheiten
Der starke Trend zur Echtzeitorientierung führt automatisch zur Übergewichtung des aktuellen Standes als des maßgebenden. Damit verkennen wir, dass neues Wissen einfach einmal „anderes“ Wissen ist, aber nicht zwangsläufig immer auch „besseres“.

9. Lassen Sie Ihren Kindern noch etwas übrig – auch wenn Sie keine haben
Wer immer Ihnen die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Nachhaltigkeit stellt, Sie können mit der Gegenfrage kontern: „Haben Sie Kinder?“

10. Freiwilligkeit ist der Preis der Freiheit
Eine robuste Gesellschaft hat eine hohe Bereitschaft für Freiwilligkeit. Freiheit ist immer die Freiheit der anderen, also immer nur möglich, wenn wir gegenseitig leben und leben lassen.

Einen Artikel von Bosshart, der unter anderem die zehn genannten Empfehlungen enthält gibt es als PDF zum Download.

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By David Gilbert

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