Über Dinge, Menschen und Wechselspiele

Ü

Telefonieren kann man mit beiden. Aber so ein Smartphone ist heutzutage natürlich viel mehr als nur ein Telefon. Unter dem Titel „Mehr Sein als Schein“ erschien vor einigen Wochen im Magazin Hohe Luft ein Artikel in dem bezugnehmend auf den britischen Soziologen Daniel Miller folgende Passage zu lesen waren:

“ … Nicht wir sind es, die Dinge hervorbringen, sondern die Dinge bringen uns hervor, lautet die pointierte Version von Daniel Millers These, dass die Beziehungen zu Gegenständen und anderen Menschen sich wechselseitig bedingen. Wir selbst seien in gewisser Hinsicht nur Zeug (stuff), schreibt er an einer Stelle, nämlich insoweit, als wir erst im Umgang mit der materiellen Welt zu den Menschen werden, die wir sind. …“

Aber wie steht es in diesem Zusammenhang mit dem Tugend wahrer Freundschaft. Zeigt sich diese denn nicht genau in dem Moment wo mein treuer Begleiter das iPhone jetzt anscheinend einen staubigen Langweiler repräsentiert. Doch vielleicht möchte ich ja auch genau irgendwo dazwischen sein, weil der lässige Hipster-Typus nervt. Und gefühlt viel zu oft die Fronten wechselt.

So geht es bei der neuen Phone-Typologie vielleicht auch gar nicht so sehr um eine neue Interface-Designsprache, als vielmehr nur um den gewechselten Standpunkt einer bestimmten Zielgruppe, die mal wieder hüpft und Gleichgesinnte zum Mithüpfen auffordert.

 

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By David Gilbert

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